Der Kohlenstoffkreislauf im globalen Wandel
Über den Beitrag der Biomasse zur Nachhaltigkeit
DOI:
https://doi.org/10.11576/biuz-4106Schlagworte:
Ernährung, Kohlenstoffkreislauf, Landnutzung, Negative Emissionstechnologien, Photosynthese, StickstoffdüngungAbstract
Biologische Prozesse sind die wesentlichen Triebkräfte im globalen C-Kreislauf. Das Ausmaß der anthropogenen CO2-Freisetzung ist nicht tolerabel und gefährdet die Biosphäre. Die steigende CO2-Konzentration der Atmosphäre ist Ausdruck des Akkumulationseffekts seit Beginn der Industrialisierung und muss gestoppt werden. Die Steigerung der
Photosynthese durch die erhöhte CO2-Konzentration in der Atmosphäre könnte einen größeren Beitrag zur Bindung des zusätzlichen CO2 leisten, wenn nicht andere Wachstumsfaktoren, insbesondere die N- und P-Verfügbarkeit, das Wachstum begrenzten. Düngung könnte helfen, diese Limitierung zu überwinden. Allerdings würde dies die natürlichen Biome stören, die Bodenzusammensetzung ändern, vielfach zu Verlusten an Biodiversität führen und vermehrt andere klimaschädliche Gase wie CH4 und N2O freisetzen. Deshalb ist ein solcher Ansatz nur sehr eingeschränkt anwendbar und keine globale Lösung. Weltweite Aufforstung kann einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten. Allerdings wird die Kapazität dieser Maßnahme in manchen Modellen überschätzt. Die Konsequenzen insbesondere für die Landnutzung, den Erhalt natürlicher Biome, die Kosten für Nahrungsmittel und sozio-ökonomische Traditionen sind zu bedenken. Die Reduktion der CO2-Emission durch weniger Verbrennung muss hohe Priorität erhalten. Daneben müssen die technische Entwicklung und ökonomische Umsetzung „negativer Emissionstechnologien“ einen Beitrag leisten. Die Entscheidungen im Kontext des Klimawandels müssen in den Gesamtrahmen weiterer Nachhaltigkeitsziele wie die Überwindung der Armut und der Zugang zu bezahlbarer und gesunder Nahrung eingebettet sein.
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