Vegetarier mit Helfern
Symbionten unterstützen Herbivorie bei Käfern
DOI:
https://doi.org/10.11576/biuz-4109Schlagworte:
Käfer, Bakterien, Symbiose, MutualismusAbstract
Die Spezialisierung auf pflanzliche Nahrung ist einer der Faktoren, die zum außergewöhnlichen Artenreichtum einiger Käferfamilien beigetragen haben. Um die Herausforderungen einer rein herbivoren Lebensweise zu meistern, sind viele Käferarten mit mikrobiellen Symbionten assoziiert, die sie entweder im Darm oder in speziellen Organen beherbergen. Die Mikroorganismen unterstützen die Ernährung des Wirtes durch die Bereitstellung limitierter Nährstoffe, vor allem essenzieller Aminosäuren und Vitamine, durch die Produktion von Enzymen, die beim Aufschluss der pflanzlichen Zellwände helfen, oder durch die Entgiftung pflanzlicher Sekundärmetabolite. Dadurch können die Symbionten ihren Wirten die Nutzung neuer Wirtspflanzen ermöglichen und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber abiotischen Stressfaktoren verbessern. Angesichts des aktuellen Rückganges vieler Insektenarten und ihrer zentralen Bedeutung für die meisten terrestrischen Ökosysteme ist ein genaueres Verständnis ihrer Interaktion mit Mikroorganismen nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern auch von großer Bedeutung für den Arten- und Naturschutz.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2021 Prof. Dr. Martin Kaltenpoth
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.