Eine neue Ära in der funktionellen Genetik
Die Vielfalt genetischer Modellsysteme kommt zurück
DOI:
https://doi.org/10.11576/biuz-4826Schlagworte:
Genetische Modellsysteme, Genomeditierung, RNA-Interferenz, SchädlingsbekämpfungAbstract
Historisch gesehen wurden viele verschiedene Tiere als genetische Modellsysteme verwendet. Später jedoch konzentrierten sich die Bemühungen auf einige wenige Tierarten, wie z. B. die Fruchtfliege Drosophila melanogaster innerhalb der Insekten. Ein Grund dafür sind praktische Erwägungen wie das Vorhandensein von kurzen Generationszeiten, ganzjähriger Nachkommenschaft und einfacher Haltung. Außerdem führt die gemeinsame Nutzung von Wissen, Techniken und Ressourcen, die in einer Spezies gewonnen wurden, zu starken Synergien. Dies gilt insbesondere für Techniken zur Untersuchung von Genfunktionen, die meist schwer zu etablieren sind. Neue Technologien ermöglichen es nun, die Genfunktion auch bei anderen Arten zu untersuchen, was neue Möglichkeiten in der Wissenschaft und der ökologischen Schädlingsbekämpfung eröffnet. Evolutionäre Fragen zur Genfunktion können gestellt werden, biologische Prozesse, die in der Fruchtfliege nicht vertreten sind, können erforscht werden, und Gene, die in den meisten Tieren vorkommen, die D. melanogaster aber verloren hat, können untersucht werden. Auf diesem Weg eröffnen die neuen Techniken auch den Weg für neue Methoden der artspezifischen Schädlingsbekämpfung wie die Sterile-Insekten-Technik, Gene Drive und RNAi.
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