Die Infrarotrezeptoren feuerliebender Insekten
Leben auf einer frischen Brandfläche
DOI:
https://doi.org/10.11576/biuz-6741Schlagworte:
Waldbrand, Feuerökologie, Infrarotrezeptor, pyrophile InsektenAbstract
Infrarot-(IR)-Rezeptoren bei Insekten sind bisher nur bei Vertretern von drei Käfer- und einer Wanzengattung gefunden worden, die alle Waldbrände anfiegen und daher als pyrophil bezeichnet werden. Auf den frischen Brandfächen dienen die IR-Rezeptoren als Frühwarnsysteme, mit deren Hilfe eine Landung auf einer heißen Stelle vermieden werden kann. Bei Prachtkäfern der Gattung Melanophila gibt es jedoch Hinweise darauf, dass die IR-Rezeptoren auch zur Ortung von Waldbränden aus größeren Entfernungen dienen können. Da sich die pyrophile Lebensweise bei den vier Gattungen unabhängig voneinander entwickelt hat, gibt es auch keinen „Standard-IR-Rezeptor“. So haben sich bei Melanophila-Käfern und pyrophilen Aradus-Rindenwanzen auf Mechanosensorik basierende, sogenannte photomechanische IR-Rezeptoren entwickelt. Beim Australischen Feuerkäfer (Merimna atrata) und beim Kleinen Aschekäfer (Acanthocnemus nigricans) fndet man hingegen thermische IR-Rezeptoren, bei denen ein durch IR-Absorption hervorgerufener Temperaturanstieg des Rezeptors gemessen wird.
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