Die Infrarotrezeptoren feuerliebender Insekten

Leben auf einer frischen Brandfläche

Autor/innen

  • Helmut Schmitz
  • Anke Schmitz

DOI:

https://doi.org/10.11576/biuz-6741

Schlagworte:

Waldbrand, Feuerökologie, Infrarotrezeptor, pyrophile Insekten

Abstract

Infrarot-(IR)-Rezeptoren bei Insekten sind bisher nur bei Vertretern von drei Käfer- und einer Wanzengattung gefunden worden, die alle Waldbrände anfiegen und daher als pyrophil bezeichnet werden. Auf den frischen Brandfächen dienen die IR-Rezeptoren als Frühwarnsysteme, mit deren Hilfe eine Landung auf einer heißen Stelle vermieden werden kann. Bei Prachtkäfern der Gattung Melanophila gibt es jedoch Hinweise darauf, dass die IR-Rezeptoren auch zur Ortung von Waldbränden aus größeren Entfernungen dienen können. Da sich die pyrophile Lebensweise bei den vier Gattungen unabhängig voneinander entwickelt hat, gibt es auch keinen „Standard-IR-Rezeptor“. So haben sich bei Melanophila-Käfern und pyrophilen Aradus-Rindenwanzen auf Mechanosensorik basierende, sogenannte photomechanische IR-Rezeptoren entwickelt. Beim Australischen Feuerkäfer (Merimna atrata) und beim Kleinen Aschekäfer (Acanthocnemus nigricans) fndet man hingegen thermische IR-Rezeptoren, bei denen ein durch IR-Absorption hervorgerufener Temperaturanstieg des Rezeptors gemessen wird.

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Veröffentlicht

2023-09-22

Zitationsvorschlag

Schmitz, H., & Schmitz, A. (2023). Die Infrarotrezeptoren feuerliebender Insekten: Leben auf einer frischen Brandfläche. Biologie in Unserer Zeit, 53(4), 332–341. https://doi.org/10.11576/biuz-6741