275. Geburtstag von Edward Jenner
DOI:
https://doi.org/10.11576/biuz-7414Abstract
Widerstand gegen Impfungen gab es zu allen Zeiten. Die Debatten zur Corona-Impfung sind kein neuzeitliches Phänomen. Schon zu Zeiten als sich der englische Landarzt Edward Jenner mit den Menschenpocken beschäftigte, wetterten Kirchenvertreter „Gottlos!“ und druckten in Zeitungen Spottbilder, auf denen sich Geimpfte in Kühe verwandeln. Erste Impfgegnerorganisationen wurden 1869 in Leipzig und Stuttgart gegründet; in der Weimarer Republik hatte der Reichsverband zur Bekämpfung der Impfung rund 300.000 Mitglieder. Doch die Gegenargumente überwogen: Zwar wurden immer wieder durch mangelnde Hygiene und Unkenntnis Krankheiten auf Geimpfte übertragen; auch allergische Reaktionen sorgten für Tote. Und erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts erkannte man, dass gegen Pocken bisweilen nur eine Zweitimpfung zum Ziel führte. Doch am Ende war der Pockenschutzimpfung der durchschlagende Erfolg nicht mehr abzusprechen.