Geschlecht und Gender: Eine biologische Perspektive

Zweigeschlechtlichkeit zu leugnen ist anthropozentrisch und fördert „Artenchauvinismus”

Autor/innen

  • Wolfgang Goymann
  • Henrik Brumm
  • Peter Kappeler

DOI:

https://doi.org/10.11576/biuz-7481

Schlagworte:

Zweigeschlechtlichkeit, Gameten, Eizelle, Spermium, Isogamie, Anisogamie, sexuelle Fortpflanzung, asexuelle Fortpflanzung, agametische Fortpflanzung, Parthenogenese, disruptive Selektion, Geschlechtschromosomen

Abstract

Der gesellschaftliche Fortschritt schafft ein zunehmend offeneres Umfeld für Menschen, die sich weder als Frau noch als Mann verstehen. Im Rahmen dieser gesellschaftlichen Entwicklung wird aber auch die biologische Zweigeschlechtlichkeit zunehmend in Frage gestellt. Diese Sichtweise widerspricht grundlegenden biologischen Erkenntnissen. Obwohl wir gesellschaftliche Bemühungen zur Schaffung eines respektvollen Umfelds für genderdiverse Menschen vollumfänglich unterstützen, bedeutet dies nicht, dass dafür gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse geleugnet werden müssen. Wir zeigen hier die häufigsten Missverständnisse auf, die zur Leugnung des biologischen Geschlechts führen, das letztendlich eine Grundlage für die Vielfalt des Lebens ist. Der Mensch mit seiner einzigartigen Kombination aus biologischem Geschlecht und sozialem Gender unterscheidet sich in dieser Hinsicht von Tieren und Pflanzen. Die Leugnung der Zweigeschlechtlichkeit, aus welch noblen Beweggründen auch immer, widerspricht der wissenschaftlichen Evidenz und steht in einer Reihe mit der Behauptung, die Sonne drehe sich um die Erde.

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Veröffentlicht

2024-09-24

Zitationsvorschlag

Goymann, W., Brumm, H., & Kappeler, P. (2024). Geschlecht und Gender: Eine biologische Perspektive: Zweigeschlechtlichkeit zu leugnen ist anthropozentrisch und fördert „Artenchauvinismus”. Biologie in Unserer Zeit, 54(4), 344–352. https://doi.org/10.11576/biuz-7481