Weiblich – männlich – divers: Ist es so einfach?
Eine kategoriale Geschlechtszuordnung wird der Variabilität der Individuen nicht gerecht
DOI:
https://doi.org/10.11576/biuz-7522Schlagworte:
Selbstbestimmungsgesetz, Evolution sexueller Reproduktion, evolutionärer Konflikt, two-fold cost of sex, Muller‘s ratchet, Fluidität der Geschlechter, Gender, Mosaikstruktur der Geschlechtsphänotypen, Gameten, Isogamie, Anisogamie, Variabilität, Heritabilität, polygene VererbungAbstract
Die Evolution der zweigeschlechtlichen Fortpflanzung war und ist ein Motor der Evolution, da sie die für Anpassungen nötige Variabilität zwischen den Individuen generiert. Gegenüber asexueller Fortpflanzung hat sie aber den Nachteil, dass sie rechnerisch nur halb so viele Nachkommen produziert. Zudem führt sie zu evolutionären Konflikten zwischen den Geschlechtern. Diese Nachteile können nur durch den Vorteil der Erzeugung besonders hoher Variabilität aufgewogen werden. Individuen, die aus der sexuellen Reproduktion entstehen, zeigen daher überlappende morphologische Merkmale und Verhaltensweisen, die zudem von der Umwelt mitgeprägt werden. Auch eine Fluidität zwischen den Geschlechtern ist eine natürliche Konsequenz dieser Variabilität. Dieses Kontinuum der Unterschiede wird durch eine Kategorisierung in „männlich – weiblich – divers“ nicht reflektiert.
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